Wintereinbruch führte zu Verkehrschaos
Der Wintereinbruch im April führte in Niederösterreich zu einem regelrechten Verkehrschaos. Die Wiener Außenringautobahn (A21) musste zwischen Heiligenkreuz und dem Knoten Steinhäusl komplett gesperrt werden. Hunderte Fahrzeuge waren im Stau eingeschlossen. Auch auf den Ausweich- bzw. Nebenstraßen herrschten chaotische Zustände.
Am Mittwochmittag, dem 19. April 2017, stürzte bei Hochstrass (Bezirk Baden) ein Motorradfahrer auf der schneeglatten Fahrbahn. Nachdem einige Fahrzeuglenker anhielten um zu helfen, blieben mehrere nachkommende LKWs und PKWs, die bereits mit Sommerreifen ausgerüstet waren, hängen und blockierten die Autobahn. In Folge kam der Verkehr Richtung St. Pölten komplett zu erliegen.
Nachdem die Autobahnpolizeiinspektion Alland bei der Feuerwehr-Bezirksalarmzentrale Baden Feuerwehreinsatzkräfte angeforderte, wurden die Freiwilligen Feuerwehren Alland, Heiligenkreuz, Klausen-Leopoldsdorf, sowie in Folge auch die FF Groisbach und FF Hochstrass alarmiert. Das bilden einer Rettungsgasse, vor allem am Beginn des Einsatzes, wurde durch viele Pkw und Lkw Fahrer einfach ignoriert. Immer wieder blieben dadurch die Einsatzfahrzeuge und Schneepflüge ebenfalls im Stau stecken. Ein schnelles Durchkommen war einfach über längere Zeit nicht möglich. Teilweise kämpften sich unsere Einsatzkräfte bei dem dichten Schneetreiben zu Fuß durch die Fahrzeugkolonne, um Platz für die Bergefahrzeuge zu schaffen. Es musste die Autobahn im betroffenen Abschnitt komplett gesperrt werden.
Foto: © FF Hochstraß
Foto: © FF Heiligenkreuz
Foto: © FF Heiligenkreuz
Foto: © FF Heiligenkreuz
Foto: © FF Hochstraß
Foto: © FF Hochstraß
Foto: © FF Hochstraß
Auf der A21 galt es weiterhin einen "gestrandeten" Lkw nach dem anderern den steilen Anstieg nach Hochstraß hochzuschleppen.
Nachdem viele dieser bereits wieder flott gemachten Fahrzeuge erneut hängen blieben, entschied die Einsatzleitung, die in Zwischenzeit bei der ASFiNAG Alland eigerichtet wurde, weitere Kräfte aus dem Bezirk Baden und Mödling in Marsch zu setzen. In den Bezirksalarmzentralen Baden und Mödling wurde vorsorglich weiteres Personal in Dienst gestellt, denn mittlerweile Spitze sich die Lage im Wienerwald weiter zu.
Die Gesamteinsatzleitung wurde bei der ASFiAG Alland eigerichtet
Auch Polizeieinsatzkräfte legten Hand an und halfen mit die erneut hängengebliebene Fahrzeuge
wieder flott zu bekommen
Der anhaltende Schneefall, gekoppelt mit starken Windböen, sorgte für ein weiteres Verkehrschaos auch im Großraum um Alland bis im Raum Mödling, sowie in Richtung Baden und dem Triestingtal. Auch hier mussten weitere Feuerwehren ebenfalls zu mehreren Fahrzeugbergungen ausrücken und viele Bäume gaben bereits unter der Last des Schnees nach, stürzten auf die Landesstraßen oder tief hängende Äste behinderten den Verkehr.
mehrere umgestürzte Bäume auf Ladesstraße L4010 Einöde Pfaffstätten - Gaaden
Pkw auf der L4010 zwischen Gaaden u. Abzweigung Einöde in den Graben gerutscht - Foto: © FF Gaaden
mehrere umgestürzte Bäume im Rosental forderten eine Totalsperre der L2099 zwischen Siegenfeld
und der LB210 Helenental - Foto: © FF Siegenfeld
Bergung eines Autobuses in Nöstach/Hafnerberg - Foto: © FF Nöstach
mehrere umgestürzte Bäume auf der LB210 im Helenental - Foto: © FF Groisbach
Auch auf der A21 gaben Bäume bereits unter der Last des Schnees nach und stürzten auf die Fahrbahn -
Foto: © FF Altenmarkt
Foto: © FF Altenmarkt
Notquartier eigerichtet in der Volksschule Alland
großes mediales Interesse mit laufend Radio u. Fernseh-Berichterstattungen
vom Verkehrschaos im Osten Österreichs
Unser Bezirksfeuerwehrkommandant Landesfeuerwehrrat Anton Kerschbaumer bei einem ORF Interview
Gegen 22:30 Uhr standen bereits, alleine auf dem Streckenabschnitt zwischen Heiligenkreuz und dem Knoten Steinhäusl, 10 Freiwillige Feuerwehren aus dem Bezirk Baden und 2 Feuerwehren aus dem Bezirk Mödling seit mehreren Stunden im Dauereinsatz. Mehrere zusätzliche Polizeistreifen unterstützen die notwendigen Absperrungen bei den Autobahn Auf- und Abfahrten. Bis in den frühen Morgenstunden des 20. April schufteten 143 freiwillige Feuerwehrleute.
Viele Lkw Lenker mussten ebenfalls über Stunden ausharren
Erst gegen 04:30 Uhr morgens konnten die letzten Feuerwehreinsatzkräfte von der A21 abrücken. In der Zeit zwischen 12 Uhr am 19. April und ca. 05:00 Uhr am 20. April, mussten aufgrund des Wettertiefs über 230 Einsätze im Bezirk Baden abgearbeitet werden.
Bericht: Stefan Schneider BFK Baden
Fotos: © Stefan Schneider BFK Baden; Screenshots ORF; FF Heiligenkreuz; FF Groisbach; FF Nöstach; FF Siegenfeld; FF Gaaden
Weitere Berichte der Feuerwehren: FF Alland; FF Altenmarkt; FF Groisbach; FF Hochstraß; FF Heiligenkreuz; FF Nöstach; FF Neuhaus; FF Siegenfeld; FF Möllersdorf; FF Baden-Weikersdorf;
Medienberichte:
ORF NÖ: Wintereinbruch führt zu Verkehrschaos
ORF NÖ: Entspannung nach Verkehrschaos auf A21
ORF NÖ: Schneechaos: 25.000 Häuser waren ohne Strom
ORF NÖ: ASFINAG: „Wir waren sehr gut vorbereitet"
TV Berichte
ORF: NÖ Heute am 19.04.17; ZIB 2 vom 19.04.17; NÖ Heute vom 20.04.17; Heute vom Mittag 20.04.17; ZIB 24 vom 20.04.17; ZIB 24_02 vom 20.04.17;
PULS 4: Puls4 News am 20.04.17; Puls4 News_02 am 20.04.17; Puls4 News_0§ am 20.04.17;
ATV: ATV aktuell am 20.04.17 20h;
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Weiterer "Hotspot" am 20. April im kompletten Triestingtal
Nicht nur im Großraum rund um Alland waren weitere Feuerwehren aus dem Bezirk Baden und Mödling im nächtlichen Dauereinsatz. Nachdem sich die Lage in den Morgenstunden wieder auf der A21 beruhigte, gab es nun einen neuen Hotspot. Der unverhoffte Wintereinbruch mitten im April zog eine Spur der Verwüstung durch das Triestingtal. Sämtliche Feuerwehren standen nun hier im Einsatz, um die Schäden zu beseitigen. Die ganze Nacht hindurch, hatte es auch hier beachtliche Schneemengen geschneit. Zahlreiche Bäume brachen und knickten unter der schweren Last des Neuschnees zusammen. Dadurch wurden vielerorts Straßen und Bahngleise blockiert. So auch die Bahnstrecke zwischen Weißenbach und Leobersdorf, die vorwiegend neben dem Waldrand durch das Tal führt, war betroffen. Der zuständige Fahrdienstleiter der ÖBB alarmierte die Feuerwehr zur Unterstützung, um ein Teilstück der Strecke von den Hindernissen zu befreien.
Mehr dazu hier: Großes Aufräumen nach dem Schneechaos auch im Triestingtal
Beitrag erstellt am 22.April 2017 UPDATE 1 23.04.17
Stefan Schneider