Unterabschnittsübung in in Traiskirchen Wienersdorf
110 Frauen und Männer übten Hand in Hand den Ernstfall in Traiskirchen Wienersdorf
Eine große Lagerhalle, viel Theaternebel und zahlreiche vermisste und verletzte Übungsdarsteller - das waren die Zutaten für eine gelungene Unterabschnittsübung in Traiskirchen-Wienersdorf.
18. Oktober 2018, 18:30 Uhr: Ein automatischer Brandmelder im Inneren des Interio Möbellagers löste aus und alarmierte über die Brandmeldeanlage die örtlich zuständige Freiwillige Feuerwehr Traiskirchen-Wienersdorf zu einem sogenannten TUS Alarm. Beim Eintreffen des ersten Feuerwehrfahrzeuges war dem Gruppenkommandanten schnell klar, dass dieser Einsatz alleine nicht zu bewältigen war, denn ein Teil der Lagerhalle stand bereits in Brand. Zwischenzeitlich haben weitere Brandmelder ausgelöst und die Firmenleitung meldete mehrere Personen als vermisst.
Der Unterabschnitt 1 - bestehend aus den Feuerwehren Traiskirchen Stadt, Traiskirchen Möllersdorf, Tribuswinkel, Oeynhausen und Pfaffstätten - wurden nun alarmiert. Zusätzlich wurde auch der Rettungsdienst verständigt und der Atemluftcontainer der Feuerwehr Baden Weikersdorf angefordert.
Währenddessen ging der erste Atemschutztrupp in die bereits stark verrauchte Halle vor. Gefolgt von weiteren Trupps wurde das riesige Gebäude systematisch durchsucht. Aufgrund der Sichtbehinderung durch den dichten Rauch, konnten sich die Teams oftmals nur langsam entlang der Hochregale und Lagergegenstände vorwärts tasten.
Draußen positionierten sich derweil die Feuerwehren rund um das Objekt, um mit B-Strahlrohren und Wasserwerfern den Löschangriff zu starten. Das benötigte Löschwasser kam dabei aus mehreren Hydranten und dem angrenzenden Schwechatbach.
Die Einsatzleitung wurde während der Übung vom
Einsatzleitfahrzeug Möllersdorf aufgebaut, das neue Funkkonzept des
Unterabschnittes wurde bei dieser Übung weiter vertieft und evaluiert.
Gleich daneben baute die Feuerwehr Baden Weikersdorf einen
Atemschutzsammelplatz auf und befüllte die leeren Atemschutzflaschen
wieder mit Atemluft.
Über den Hubsteiger der Feuerwehr Traiskirchen Stadt wurde ein Löschangriff von oben durchgeführt, wobei von der Korbmannschaft Personen auf dem Dach festgestellt werden konnten. Daher wurden das Hubrettungsgerät rasch zum Menschenretter umgebaut, die Personen - teilweise auch mit einer Korbschleiftrage - von Dach gerettet und an das Rettungsteam des ASBÖ Traiskirchen übergeben.
Nach einer kurzen hektischen Anfangsphase liefen die Löschangriffe routiniert und reibungslos ab, doch die Stille trügte: Plötzlich waren Hilfeschreie von einem der Halleneingänge zu hören - Ein Atemschutztrupp war in Schwierigkeiten geraten, eines der Truppmitglieder wurde im dichten Rauch bewusstlos und musste von seinen beiden Kameraden gerettet werden. Schnell waren weitere Feuerwehreinsatzkräfte und ein Feuerwehrarzt zur Stelle, um sich um den verletzten Feuerwehrmann zu kümmern. Zum Glück nur eine Übung, die alle Einsatzkräfte kurzzeitig jedoch sehr forderte. Aber auch solche Zwischenfälle müssen geübt werden, um im Ernstfall richtig und schnell handeln zu können.
Um 20:30 Uhr war die Übung beendet. Von den 12 Atemschutztrupps konnten schlussendlich 13 Personen gerettet werden, insgesamt arbeiteten 110 Frauen und Männer von 7 Freiwilligen Feuerwehren Hand in Hand zusammen und meisterten alle gestellten Übungsaufgaben gemeinsam.
Ein großes Dankeschön gilt außerdem der Firma Interio für die Zusammenarbeit bei der Übungsvorbereitung, sowie dem Arbeiter Samariterbund Traiskirchen und der Polizei.
Bericht und Fotos: Verena Lassak und Daniel Wirth
Beitrag erstellt am 23. Oktober 2018
Daniel Wirth, ASB ÖA Baden Land